Detaillierte Beschreibung zu unseren Wehr-, Wall -& Parkpanlagen sowie Türmen & Denkmälern.
1. Obere Katze
Die Obere Katze war damals, zu Zeiten der mittelalterlichen Stadtbefestigung Einbecks, eine Bastion für Mörsergeschütze. Die Bezeichnung „Katze“ bedeutet einen erhöhten Befestigungsteil, auf dem Geschütze platziert werden. Die Mauern dieser Mörserstellung waren so hoch wie der äußere Wall.
Das Tiedexer Tor war eines von fünf befestigten Stadttoren inmitten der Stadtmauer, die seit dem 13. Jahrhundert existiert. Ungefähr 25 Mauertürme gab es zur Verteidigung. Im 14. Jahrhundert warf man hinter der Stadtmauer den inneren Graben auf, der von einem Wall umgeben war.
Folglich im 15. Jahrhundert befestigte man das Tiedexer Tor weiter, verstärkt von einer Mörserstellung, der sogenannten oberen Katze (gebaut zwischen 1455 und 1466). Danach schloss sich ein äußerer Graben an. Die Obere Katze bestand aus drei vorspringenden, halbkreisförmigen Mauerverläufen, von denen der mittlere Bogen der größte war. Er war mit einem Schieferdach bedeckt, welches abnehmbar war und eine Plattform verdeckte. Von hier aus konnte mit einem Mörsergeschütz die Stadt verteidigt werden.
Heute sieht man nur noch zwei dieser drei Mauerverläufe, welche ins Krumme Wasser ragen.
2. BäckerwallDer Bäckerwall in Einbeck wird heutzutage für Spaziergänge und andere Freizeitaktiviäten genutzt. Hier können Kinder auf dem Spielplatz oder dem Fußballrasenplatz spielen und Familien oder Freunde können auf dem Minigolfplatz gegen eine Gebühr Minigolf spielen und dabei ihr Geschick zum Ball beweisen.
Am Bäckerwall befinden sich zwei Teiche, die Überbleibsel der äußeren Stadtgräben vor dem Wallring, der Einbeck bis ins 18. Jahrhundert vor feidlichen Übergriffen schützte, sind. Die Teiche sind heute Teil der Parkanlage. Auf den Teichen sind Enten zu beobachten.
3. Storchenturm
Der Turm kam zu seinem Namen aufgrund eines Storchenpaars, welches dort vor über 150 Jahren nistete.
Der Storchenturm ist ein halbrunder Schalenturm in der damaligen mittelalterlichen Stadtbefestigung von Einbeck. Er steht im Südwesten von Einbeck noch in voller Höhe und ist in Richtung der Stadtmitte geöffnet.
Seinen Namen bekam der Storchenturm im Laufe der Zeit, nachdem er zuvor auch Piccolomini-Turm und Kreienturm (Krähenturm) genannt wurde. Die Wachmannschaften nutzten damals das große Turmfenster als Toilette.
4. Krähengraben
Der Krähengraben, gelegen zwischen der Benser Straße und der Hullerser Straße, hat seinen Ursprung als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. In der Wallanlage Krähengraben befindet sich noch ein altes Bollwerk (Bastion), welches man von außen sehen kann.
Ein kleiner Spielplatz sowie ein Teich machenden Krähengraben zu einem schönen Ausflugsziel in die Natur. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein.
5. Bastion am Wall
Die Bollwerke (Bastionen) der alten Stadtmauer waren bedeutend für die Verteidigung von Einbeck.
Die mächtigen Bollwerke (Bastionen), die noch heute aus dem Wall herausragen, verstärkten damals strategisch wichtige Punkte der Stadt. Zwischen der mittelalterlichen Wasserüberführung und dem Storchenturm am Krähengraben in Einbeck ist eine solche Bastion zu sehen.
6. Offiziersgarten
Der Offiziersgarten liegt wenige Meter südlich des Diekturms und des historischen Wasserkastens in Einbeck.
Zugänglich ist die Grünanlage aus Richtung des Reinserturmweges über eine kleine Brücke, welche über das Krumme Wasser führt, oder aus Richtung des historischen Wasserkastens (vom Krähengraben kommend).
Besonders im Herbst gibt der Offiziersgarten mit seinen bunten Blättern ein tolles Bild ab. Im Winter verzaubert die Anlage Besucher:innen mit ihrer schneebedeckten Fläche und gegebenenfalls auch Eiszapfen an Bäumen oder Brücken. Während der Frühjahrszeit sprießen Krokusse aus der Erde hervor und im Sommer kann während eines Spaziergangs durch den Offiziersgarten gehen und den Sonnenschein genießen.
7. DiekturmDer Diekturm ist Teil der Wallanlagen und diente im Mittelalter dem Schutz der Stadt Einbeck.
Der gut erhaltene Diekturm aus dem späten 15. Jahrhundert wurde zur Verstärkung der Einbecker Befestigunganlage im Mittelalter gebaut und steht im Süden der Stadt Einbeck. Dieser massive runde Turm erhielt den Namen von Heinrich Diek, einem Einbecker Patriziersohn. Diek hat angeblich 1540 den großen Stadtbrand in Einbeck verursacht und wurde dafür hingerichtet.
In früheren Zeiten verfügte der Turm über ein spitzes Kegeldach. Dieses Dach ist im Laufe der Jahre verschwunden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde vor dem Turm ein Badehaus errichtet.
Wer näher an der Stadtgeschichte Einbecks und dem Diekturm interessiert ist, kann sich das Stadtführungsprogramm der Tourist-Information Einbeck anschauen. Darunter gibt es beispielsweise die Führung "Helles Bier & dunkle Schatten", bei der Gäste den Diekturm begehen und die Stadt Einbeck bei nächtlichem Licht, geführt durch einen Gästeführer, kennenlernen.
8. Mühlenwall
Der Mühlenwall ist ein Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung Einbecks und bildet gemeinsam mit den anderen Wallanlagen einen grünen Ring um die Einbecker Kernstadt. Der Mühlenwall befindet sich zwischen dem Krähengraben und dem Bürgermeisterwall. Am Mühlenwall befindet sich der Gedenkstein für die Zerstörung der Synagoge, ein Ehrendenkmal für die jüdischen Mitbürger (9. November 1938).
9. Gedenkstein ehem. Neue Synagoge
Das Mahnmahl lässt an die Zerstörung (09. November 1938) der ehem. Neuen Synagoge erinnern.
Das 1969 eingeweihte Mahnmal befindet sich unterhalb des Mühlenwalls in der Bismarckstraße und liegt gegenüber der ehemaligen Neuen Synagoge, welche allerdings heutzutage nicht mehr steht, da sie in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde.
Die Bronzetafel zeigt eine Menora. Eine im Boden eingelassene Bronzeplatte hat die Inschrift: "Sind wir nicht alle Kinder eines Vaters? Hat nicht ein Gott uns erschaffen?".
10. Pulverturm
Der Pulverturm am Sonnenhaken in Einbeck wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut und war damals Teil der äußeren Stadtbefestigung. Sogenannte Pulvertürme, die im 15. Jahrhundert in Einbeck gebaut wurden, waren damals nur von der Stadtmauer aus zugänglich.
11. Bürgermeisterwall
Der Bürgermeisterwall ist ein Teil der noch gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigung Einbecks. Früher wurde der Bürgermeisterwall als einziger Wall nicht von der Handwerksgilde, sondern von Soldaten, verteidigt.
Am nördlichen Ende des Walls liegt das Hotel Garni Haus Johanna. In der Nähe des Walls befindet sich der Stukenbrok-Park mit der Einbecker Stadtbibliothek, der Stiftsgarten mit der Mendelsshohn Musikschule (ehem. August Stukenbrok-Villa) und das Neue Rathaus.
12. Stukenbrok-Park
Den Stukenbrok- Park in Einbeck hat einst August Stukenbrok als Schmuckgarten angelegt und 1913 der Stadt Einbeck geschenkt.
Im Sommer und Herbst 2017 wurden umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt, sodass der Stukenbrokpark seine Funktion als zeitgemäße Grünanlage wahrnehmen kann. Direkt an der Stadtbibliothek gelegen, lädt der Park auf einen Spaziergang im Grünen ein und begeistert im Sommer mit seiner bunten Bepflanzung.
In der Mitte des Parks liegt zentral das Stukenbrok-Denkmal, das an den ursprünglichen Stifter der Parkanlage erinnern soll.
Es wurde auf eine helle Beleuchtung der Parkeingänge geachtet und leicht begehbare Wege angelegt.
13. Stiftsgarten
Der Stiftsgarten in der Nähe des Neuen Rathauses von Einbeck bietet Naherholung für Jung und Alt.
Der Stiftsgarten befindet sich am nordöstlichen Rand der Einbecker Altstadt, zwischen dem Neuen Rathaus und dem Marktplatz. Der gesamte Park verfügt über Grünflächen und Bäume als Parkbegrenzung. Gleich am Parkeingang Ostertor befindet sich eine Teichanlage mit einem mehrstöckigen Brunnen.
Für die jungen Besucher:innen des Parkes gibt es einen schönen und ruhigen Spielplatz.
Für alle Altersklassen gibt es dort den sogenannten Garten der Generationen, welcher Jung und Alt dazu einlädt, mithilfe der kostenlos nutzbaren Fitness-Geräte gesund und agil zu bleiben.
Auf einem abgegrenzten Schotterplatz können sich Besucher:innen bei Boule bzw. Boccia sportlich betätigen und in der Natur aktiv werden.
Der Stiftsgarten verfügt über eine Sitzgelegenheit mit einem Tisch für ungefähr sechs Personen. Es gibt zudem noch weitere Sitzbänke, auf denen sich Besucher:innen nach einem Bummel in der Altstadt oder nach einem Stadtrundgang ausruhen können.
Das sich im Stiftsgarten befindende August-Stukenbrok-Denkmal dient zur Erinnerung an den Fahrradfabrikanten und den ersten Versandhauschef Deutschlands August Stukenbrok. Zum Stiftsgarten gehört ebenso die ehemalige August-Stukenbrok-Villa. Die sehenswerte Jugendstil-Villa war damals im Besitz von August Stukenbrok und beherbergt heute die Mendelssohn-Musikschule.
14. August-Stukenbrok-Denkmal
Das Denkmal gedenkt an den erfolgreichen Fabrikanten und ersten Versandhauschef August Stukenbrok.
Das Denkmal im Stiftsgarten wurde vom Bildhauer Otto Almstadt erschaffen und erinnert an den erfolgreichen Einbecker Fahrradfabrikanten und ersten Versandhauschef August Stukenbrok. Es befindet sich direkt am südöstlichen Parkeingang am Ostertor gegenüber des kleinen Teiches mit Brunnen.
Einst gehörte der Stiftsgarten August Stukenbrok, der in dem Gebäude des heutigen Neuen Rathauses den ersten deutschen Versandhandel leitete und in der angeschlossenen Jugendstilvilla, (heute die Mendelssohn-Musikschule) residierte.
15. Langer Wall
Der Lange Wall ist Teil der ehemaligen Wallanlagen, die Einbeck bis ins 18. Jahrhundert vor feindlichen Angriffen schützen sollten.
Heute ist er eine begrünte Verbindungsstraße zwischen dem Tiedexer Tor und der Rabbethgestraße. Außerdem gelangt man über ihn im Westen der Altstadt zum Bäckerwall, der als Parkanlage mit zwei Teichen zu einem Spaziergang einlädt.
Am Abschnitt des Langen Walls, der zum Bäckerwall führt, fließt das Krumme Wasser entlang. Im Norden gelangt man über den Langen Wall an der Ecke zur Stiftstraße in den Stiftsgarten.
16. Knochenturm
Im Einbecker Knochenturm wurden früher Pulverfässer gelagert.
Der Knochenturm (damals Pulverturm; nicht zu verwechseln mit dem Pulverturm am Sonnenhaken in Einbeck) in unmittelbarer Nähe der Münsterkirche St. Alexandri wurde Anfang des 15. Jahrhunderts zur Erweiterung der Stadtbefestigung erreichtet. Früher nannte man diesen Turm Pulverturm, da der Turm von Einheimischen als Munitionlager genutzt wurde.
Der Turmrest vom Knochenturm ist 4,85 m breit und 5 m tief. Der Grundriss ist abgerundet mit einer geraden Seite zur Stadt hin. Die etwa 1,50 m breite Stadtmauer schloss sich in westlicher und östlicher Richtung an.
17. Totenturm
Der mittelalterliche Totenturm ist gut von der Straße "Auf dem Steinwege" aus zu sehen.
Der sogenannte Totenturm bei der Münsterkirche St. Alexandri gehörte im Mittelalter zur nördlichen Stadtbefestigung. Der Name Totenturm kommt von »Tottmühle«. Die Mühle bestand möglicherweise schon seit der Klostergründung von St. Alexandri – vielleicht sogar noch früher.
Der Bereich beim Totenturm gehörte in damaligen Zeiten zum Stiftsbezirk der Münsterkirche. Dieser war seit der Klostergründung im 11. Jahrhundert bis zum Jahre 1837 eine rechtlich weitgehende unabhängige »Stiftsfreiheit«.
Der Bereich nördlich der Linie Haspel, Stiftplatz und Kurze Münsterstraße war in längst vergangenen Zeiten von der Einbecker Polizeigewalt ausgenommen und unterstand der Kirche.