- 0:51 h
- 3,59 km
- 110 m
- 121 m
- 11 m
- Start: Tiedexer Straße, Verteidigungsanlage, Obere Katze
- Ziel: Tiedexer Straße, Verteidigungsanlage, Obere Katze
Der Rundweg besteht aus den Wallanlagenabschnitten Bäckerwall, Krähengraben, Mühlenwall, Bürgermeisterwall und Langer Wall. Ein Teil der kilometerlangen Stadtmauer steht noch heute entlang der Wallanlagen mit zwei Dutzend Mauertürmen und fünf Stadttoren. Die Türme wurden in regelmäßigen Abständen von 60 bis 70 Metern an Knickstellen der Stadtmauer erbaut.
Sowohl für Touristen und Besucher als auch für Einheimische der Stadt bilden die Wallanlagen entlang der alten Stadtmauer ein schönes Ausflugsziel und bieten ausreichend Rastmöglichkeiten durch zahlreiche Sitzgelegenheiten an. Besonders für diejenigen, die einen Spaziergang machen möchten und dabei etwas Natur, fernab der fachwerkreichen Marktplatzes von Einbeck, sehen möchte, sind die Wallanlagen perfekt geeignet.
Heute ist die Stadtmauer noch samt Gräben und Wällen zwischen dem ehemaligen Tiedexer- und Hullerser Tor vollständig erhalten.
Start des Rundweges: Obere Katze
Am Tiedexer Tor befindet sich die Obere Katze, eine ehemalige Bastion für Mörsergeschütze. Von hier aus geht es nach rechts (Blickrichtung zur Innenstadt) in den Bäckerwall.
Zwischen dem Tiedexer Tor und dem Hullerser Tor befindet sich der Bäckerwall mit Miningolfanlage für Familien und Spielplatz für die Kleinen.
Nachdem man am Ende des Bäckerwalls den Zebrasteifen überquert beginnt der Krähengraben. Entlang des Krähengraben befindet sich auf der linken Seite der Storchenturm (halbrunder Turm in der Stadtmauer) und auch die Bastion am Wall (mächtige Bollwerke). Zu sehen ist am Ende des Krähengrabens, auf der rechten Seite, die Mittelalterliche Wasserüberführung. Dort wird der Mühlenkanal über das Krumme Wasser geleitet mit dem danebenstehenden Diekturm. Der Diekturm war ein mächtiges Bollwerk, der die Wasserversorgung im Mittelalter sicherte. Nach Überquerung der Wasserüberführung befindet sich dahinter der Offiziersgarten.
Nach Passieren einer kleinen Brücke über die Ilme und der Benser Straße gelangt man vom Krähengraben auf den Mühlenwall. Nach einigen Metern befindet sich auf der rechten Seite das Ehrendenkmal für die jüdischen Mitbürger. Dort befand sich eine Synagoge, die in der Progromnacht niedergebrannt wurde. Eins Stück weiter (einige Stufen hinab auf der rechten Seite) befindet sich der Gedenkstein ehem. Neue Synagoge (Bismarckstraße). Dieser lässt an die Zerstörung der ehem. neuen Synagoge (09. November 1938) erinnern. Am Ende des Mühlenwalls befindet sich geradeaus der Bürgermeisterwall.
Kleiner Abstecher: Wenn man am Ende des Mühlenwalls nach links in die Altendorfer Straße und dann noch einmal links in den Sonnenhaken abbiegt sieht man auf der linken Seite den Pulverturm. Der Pulverturm diente als Teil der Befestigungsanlage.
Am Anfang des Bürgermeisterwalls kann man nach rechts über die Dr.-Friedrich-Uhde-Str. ebenfallseinen Abstecher nach links durch den Stukenbrok-Park / Ball-Ricco-Straße machen.
Am Ende des Bürgermeisterwalls schließt der Lange Wall an. Anstatt den am Langen Wall gelegenen Stiftsgarten außen entlang zu gehen empfiehlt es sich an diesen zu durchqueren.
Zu Beginn befindet sich das August-Stukenbrok-Denkmal auf der linken und die ehemalige August-Stukenbrok-Villa sowie die katholische Kirche St. Josef (etwas versteckt) auf der rechten Seite.
Den Stiftsgarten durchquerend erreicht man die Münsterkirche St. Alexandri. Nördlich dieser befindet sich der Knochenturm (ehemaliger Pulverturm der später als Beinhaus benutzt wurde), der heutzutage nur noch eine wenige Meter hohe Ruine ist, sowie der Totenturm. Der Totenturm hat seinen Namen, da er nahe am ehemaligen Friedhof gelegen war.
Nun geht es den Langen Wall entlang wieder Richtung Ausgangspunkt. Tiedexer Tor/ Obere Katze.
Detaillierte Informationen zu dem Rundweg und den einzelnen Stationen, erhaltet ihr weiter unten unter der Wegbeschreibung und weiteren Informationen!
Gut zu wissen
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
1. Obere Katze
Die Obere Katze war damals, zu Zeiten der mittelalterlichen Stadtbefestigung Einbecks, eine Bastion für Mörsergeschütze. Die Bezeichnung „Katze“ bedeutet einen erhöhten Befestigungsteil, auf dem Geschütze platziert werden. Die Mauern dieser Mörserstellung waren so hoch wie der äußere Wall.
Das Tiedexer Tor war eines von fünf befestigten Stadttoren inmitten der Stadtmauer, die seit dem 13. Jahrhundert existiert. Ungefähr 25 Mauertürme gab es zur Verteidigung. Im 14. Jahrhundert warf man hinter der Stadtmauer den inneren Graben auf, der von einem Wall umgeben war.
Folglich im 15. Jahrhundert befestigte man das Tiedexer Tor weiter, verstärkt von einer Mörserstellung, der sogenannten oberen Katze (gebaut zwischen 1455 und 1466). Danach schloss sich ein äußerer Graben an. Die Obere Katze bestand aus drei vorspringenden, halbkreisförmigen Mauerverläufen, von denen der mittlere Bogen der größte war. Er war mit einem Schieferdach bedeckt, welches abnehmbar war und eine Plattform verdeckte. Von hier aus konnte mit einem Mörsergeschütz die Stadt verteidigt werden.
Heute sieht man nur noch zwei dieser drei Mauerverläufe, welche ins Krumme Wasser ragen.
Am Bäckerwall befinden sich zwei Teiche, die Überbleibsel der äußeren Stadtgräben vor dem Wallring, der Einbeck bis ins 18. Jahrhundert vor feidlichen Übergriffen schützte, sind. Die Teiche sind heute Teil der Parkanlage. Auf den Teichen sind Enten zu beobachten.
Der Turm kam zu seinem Namen aufgrund eines Storchenpaars, welches dort vor über 150 Jahren nistete.
Seinen Namen bekam der Storchenturm im Laufe der Zeit, nachdem er zuvor auch Piccolomini-Turm und Kreienturm (Krähenturm) genannt wurde. Die Wachmannschaften nutzten damals das große Turmfenster als Toilette.
Ein kleiner Spielplatz sowie ein Teich machenden Krähengraben zu einem schönen Ausflugsziel in die Natur. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein.
5. Bastion am Wall
Die Bollwerke (Bastionen) der alten Stadtmauer waren bedeutend für die Verteidigung von Einbeck.
6. Offiziersgarten
Der Offiziersgarten liegt wenige Meter südlich des Diekturms und des historischen Wasserkastens in Einbeck.
Zugänglich ist die Grünanlage aus Richtung des Reinserturmweges über eine kleine Brücke, welche über das Krumme Wasser führt, oder aus Richtung des historischen Wasserkastens (vom Krähengraben kommend).
Besonders im Herbst gibt der Offiziersgarten mit seinen bunten Blättern ein tolles Bild ab. Im Winter verzaubert die Anlage Besucher:innen mit ihrer schneebedeckten Fläche und gegebenenfalls auch Eiszapfen an Bäumen oder Brücken. Während der Frühjahrszeit sprießen Krokusse aus der Erde hervor und im Sommer kann während eines Spaziergangs durch den Offiziersgarten gehen und den Sonnenschein genießen.
7. Diekturm
Der Diekturm ist Teil der Wallanlagen und diente im Mittelalter dem Schutz der Stadt Einbeck.
In früheren Zeiten verfügte der Turm über ein spitzes Kegeldach. Dieses Dach ist im Laufe der Jahre verschwunden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde vor dem Turm ein Badehaus errichtet.
Wer näher an der Stadtgeschichte Einbecks und dem Diekturm interessiert ist, kann sich das Stadtführungsprogramm der Tourist-Information Einbeck anschauen. Darunter gibt es beispielsweise die Führung "Helles Bier & dunkle Schatten", bei der Gäste den Diekturm begehen und die Stadt Einbeck bei nächtlichem Licht, geführt durch einen Gästeführer, kennenlernen.
8. Mühlenwall
9. Gedenkstein ehem. Neue Synagoge
Das Mahnmahl lässt an die Zerstörung (09. November 1938) der ehem. Neuen Synagoge erinnern.
Die Bronzetafel zeigt eine Menora. Eine im Boden eingelassene Bronzeplatte hat die Inschrift: "Sind wir nicht alle Kinder eines Vaters? Hat nicht ein Gott uns erschaffen?".
10. Pulverturm
Der Pulverturm am Sonnenhaken in Einbeck wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut und war damals Teil der äußeren Stadtbefestigung. Sogenannte Pulvertürme, die im 15. Jahrhundert in Einbeck gebaut wurden, waren damals nur von der Stadtmauer aus zugänglich.
11. Bürgermeisterwall
Der Bürgermeisterwall ist ein Teil der noch gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigung Einbecks. Früher wurde der Bürgermeisterwall als einziger Wall nicht von der Handwerksgilde, sondern von Soldaten, verteidigt.
Am nördlichen Ende des Walls liegt das Hotel Garni Haus Johanna. In der Nähe des Walls befindet sich der Stukenbrok-Park mit der Einbecker Stadtbibliothek, der Stiftsgarten mit der Mendelsshohn Musikschule (ehem. August Stukenbrok-Villa) und das Neue Rathaus.
Den Stukenbrok- Park in Einbeck hat einst August Stukenbrok als Schmuckgarten angelegt und 1913 der Stadt Einbeck geschenkt.
In der Mitte des Parks liegt zentral das Stukenbrok-Denkmal, das an den ursprünglichen Stifter der Parkanlage erinnern soll.
Es wurde auf eine helle Beleuchtung der Parkeingänge geachtet und leicht begehbare Wege angelegt.
13. Stiftsgarten
Der Stiftsgarten in der Nähe des Neuen Rathauses von Einbeck bietet Naherholung für Jung und Alt.
Für die jungen Besucher:innen des Parkes gibt es einen schönen und ruhigen Spielplatz.
Für alle Altersklassen gibt es dort den sogenannten Garten der Generationen, welcher Jung und Alt dazu einlädt, mithilfe der kostenlos nutzbaren Fitness-Geräte gesund und agil zu bleiben.
Auf einem abgegrenzten Schotterplatz können sich Besucher:innen bei Boule bzw. Boccia sportlich betätigen und in der Natur aktiv werden.
Der Stiftsgarten verfügt über eine Sitzgelegenheit mit einem Tisch für ungefähr sechs Personen. Es gibt zudem noch weitere Sitzbänke, auf denen sich Besucher:innen nach einem Bummel in der Altstadt oder nach einem Stadtrundgang ausruhen können.
Das sich im Stiftsgarten befindende August-Stukenbrok-Denkmal dient zur Erinnerung an den Fahrradfabrikanten und den ersten Versandhauschef Deutschlands August Stukenbrok. Zum Stiftsgarten gehört ebenso die ehemalige August-Stukenbrok-Villa. Die sehenswerte Jugendstil-Villa war damals im Besitz von August Stukenbrok und beherbergt heute die Mendelssohn-Musikschule.
14. August-Stukenbrok-Denkmal
Das Denkmal gedenkt an den erfolgreichen Fabrikanten und ersten Versandhauschef August Stukenbrok.
Einst gehörte der Stiftsgarten August Stukenbrok, der in dem Gebäude des heutigen Neuen Rathauses den ersten deutschen Versandhandel leitete und in der angeschlossenen Jugendstilvilla, (heute die Mendelssohn-Musikschule) residierte.
15. Langer Wall
Der Lange Wall ist Teil der ehemaligen Wallanlagen, die Einbeck bis ins 18. Jahrhundert vor feindlichen Angriffen schützen sollten.
Heute ist er eine begrünte Verbindungsstraße zwischen dem Tiedexer Tor und der Rabbethgestraße. Außerdem gelangt man über ihn im Westen der Altstadt zum Bäckerwall, der als Parkanlage mit zwei Teichen zu einem Spaziergang einlädt.
Am Abschnitt des Langen Walls, der zum Bäckerwall führt, fließt das Krumme Wasser entlang. Im Norden gelangt man über den Langen Wall an der Ecke zur Stiftstraße in den Stiftsgarten.
16. Knochenturm
Im Einbecker Knochenturm wurden früher Pulverfässer gelagert.
Der Turmrest vom Knochenturm ist 4,85 m breit und 5 m tief. Der Grundriss ist abgerundet mit einer geraden Seite zur Stadt hin. Die etwa 1,50 m breite Stadtmauer schloss sich in westlicher und östlicher Richtung an.
17. Totenturm
Der mittelalterliche Totenturm ist gut von der Straße "Auf dem Steinwege" aus zu sehen.
Der Bereich beim Totenturm gehörte in damaligen Zeiten zum Stiftsbezirk der Münsterkirche. Dieser war seit der Klostergründung im 11. Jahrhundert bis zum Jahre 1837 eine rechtlich weitgehende unabhängige »Stiftsfreiheit«.
Der Bereich nördlich der Linie Haspel, Stiftplatz und Kurze Münsterstraße war in längst vergangenen Zeiten von der Einbecker Polizeigewalt ausgenommen und unterstand der Kirche.
Anreise & Parken
Klickt hier für Tipps für eure Anreise.
Zu Fuß:
Ab dem Marktplatz sind es etwa 450 m (4 Gehminuten) bis zur Oberen Katze.
Von der Marktkirche St. Jacobi geht man entlang der Tiedexer Straße Richtung Tiedexer Tor.
Mit dem Auto:
Aus Richtung Alfeld über die B3 und die Markoldendorfer Straße kommend am Kreisel die dritte Ausfahrt in den Kohnser Weg nehmen. Nach einigen Metern rechts abbiegen in die Straße Tiedexer Tor.
Am Langen Wall gibt es zum Parken einen Parkstreifen an dem Straßenrand. Weiterhin befinden sich in der Innenstadt zahlreiche öffentliche Parkplätze.
Weitere Infos / Links
Die Stadtmauer mit den Wallanlagen wurde als Befestigungssystem gebaut und erstmalig im Jahr 1624 urkundlich erwähnt. Die Mauer bestand aus gemörtelten Kalkbruchsteinen und wurde an einen zuvor erzeugten Erdwall angelehnt. Stadtmauer wurden in Folge von verschiedenen Zeitgeschehnissen, z. B. Dreißigjährige Krieg und Besatzung durch französische Truppen im siebenjährigen Krieg, stark beschädigt.
Tipp des Autors
Besicher:innen können ihr Wissen auch bei einer öffentlichen oder gebuchten Stadtführung vertiefen.
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