Anfahrt: Start/ Zielpunkt: siehe Anfahrtsbeschreibung
1. Diekturm und Wasserüberführung
Auf dem Weg zum Startpunkt kommt ihr am Diekturm vorbei. Hier könnt ihr Teile der alten Stadtbefestigung besichtigen. Das mächtige Bollwerk mit Mauerstärken von fast drei Metern
hatte damals die Aufgabe, die Wasserversorgung der Stadt zu sichern. In der Wehrmauer befindet sich ein Gewölbebogen.
Durch diesen wurde zur Versorgung dreier Mühlen Wasser in
den Mühlenkanal geleitet. Auch heute fließt noch Wasser hindurch. Hinter dem Diekturm befindet sich eine alte Wasserüberführung. Die Anlage des Mühlenkanals, der in zwei Metern Höhe das Krumme Wasser überquert, soll zu Beginn des 15. Jahrhunderts erstellt worden sein. Sie ist heute eines der drei Wahrzeichen der Stadt.
2. Rotenkirchen & Burg Grubenhagen
Rotenkirchen ist eine alte Rodesiedlung, bereits 1203 erstmals erwähnt als Gutshof der oberhalb liegenden Burg Grubenhagen. Jahrhundertelang war der Ort mit der Geschichte und dem Schicksal der Burg und ihrerHerren eng verbunden. So wurde Rotenkirchen im Jahre 1448
während einer Belagerung der Burg völlig zerstört. Erst nach
1520 wurde der landesherrliche Hof wieder aufgebaut. Der an der Straße liegende Schlossbau, das Kavaliershaus und der
Lustgarten stammen aus dieser Zeit. Er wurde 1811 im Auftrag des hannoverschen Vizekönigs, des Herzogs von Cambridge, zum Jagdschloss umgebaut. Von 1826 bis 1866 war Rotenkirchen Sommerresidenz der hannoverschen Könige. Heute befindet sich auf dem Hof der der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Cramm, mit dem Schwerpunkt auf Ackerbau. Einsicht auf das Gelände ist nur von außen möglich.
Infopunkt Rotenkirchen:
Vor der Domäne befindet sich ein Infopunkt mit einer Bank, Fahrradabstellmöglichkeiten sowie einer Infotafel
für Radfahrer und Wanderer als Ausgangspunkt für Touren auf der Ahlsburg. Die Tafel informiert über den historischen Ortskern, die Burg Grubenhagen sowie drei Wandertouren.
3. Burgruine Grubenhagen
TIPP: Falls ihr die Route verlassen und einen Abstecher zur
Burgruine unternehmen möchtet, fahrt ihr von Rotenkirchen, südlich der Hauptstraße folgend, aus dem Ort in Richtung Edemissen/ Dörrigsen hinaus. Ca. 250 Meter nach dem Ortsausgang von Rotenkirchen führt ein Weg rechts hinauf zur Burgruine (Hinweisschild). Nach einer steilen Anfahrt von zwei Kilometern erreicht ihr den Berg mit der Burgruine Grubenhagen. Der letzte Wegabschnitt, der Anstieg auf die in 300 Metern Höhe gelegene Burgstätte, ist allerdings mit dem Rad zu beschwerlich. Wandert daher hinauf zur Ruine.
Wer sich beim Verein der Burg Grubenhagen (Domäne Rotenkirchen, Maren Cramm, info@burg-grubenhagen.de, + 49 151 / 24 15 94 27) den Schlüssel für den Turm ausleihen möchte, kann von oben eine schöne Aussicht genießen.
ach Voranmeldung kann das Kaminzimmer im Anbau des Turmes genutzt werden. Die Burg war im frühen 13. Jahrhundert im Besitz der mächtigen Grafen von Dassel. Von den Burgvögten, den Edlen von Grube, hat sieihren Namen. Ende des 13. Jahrhunderts kam sie in welfischen Besitz. Eine Belagerung 1449 durch den Landgrafen von Hessen überstand sie ohne größere Schäden. Nach Verlegung des Amtssitzes nach Rotenkirchen im 16. Jahrhundert begann die Burg zu verfallen. Gut erhalten ist der restaurierte Turm. Von den anderen Gebäuden der ehemals stark befestigten Burg ist heute nichts mehr vorhanden.
Hinweis: ca. 4,5 km Umweg – 150 Höhenmeter.
4. Höhenzug Ahlsburg
Der Höhenzug der Ahlsburg ist ein geschlossenes Waldgebiet, welches mit 400 Metern ü. N. N. deutlich aus der Umgebung herausragt. Wie ein grünes Band begleitet die Erhebung das östlich gelegene Leinetal auf einer Länge von 12 Kilometern. Zu Recht gilt die Ahlsburg mit ihrer Umgebung als eines der beliebtesten Wandergebiete in der Nähe Einbecks.
5. Saline Sülbeck
Die Entwicklung Sülbecks ab 1680 ist – anders als in den umliegenden Orten – maßgeblich von der Saline beeinflusst. In der Grabenzone der Leinesenke sind im geologischen Zeitalter des Perm Salzgesteine (Salinäre) aufgedrungen. In der Nähe von Sülbeck sowie bei Salzderhelden traten bereits früher salzhaltige Quellen mit einem Salzgehalt von bis zu neun Prozent aus, die heute fast alle versiegt sind. Seit 1682 wird in der Saline Sülbeck Salz gewonnen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden zwei 400 Meter tiefe Bohrungen durchgeführt, die die Wirtschaftlichkeit der Saline erheblich steigerten. Bis 1909 gab es sogar einen Hafen, aus dem das Salz über den sogenannten Salzgraben zur Leine verschifft wurde. Der Graben ist nicht mehr zu sehen. Bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde hier Salz durch Verdunstung hergestellt (sog. Sotten). Heute kann dieses Industriedenkmal für sich in Anspruch nehmen, die technisch bedeutendste erhaltene Salinenanlage in Niedersachsen zu sein.
TIPP: Besichtigungen sind nach Voranmeldung möglich. Ansprechpartner für die Führung durch die Anlagen: Sülbecker Geschichts- und Heimatverein, Tel. +49 55 61 - 8 10 73 oder +49 55 61 - 98 22 70.
6. Hochwasserrückhaltebecken und Leinepolder – ein Paradies
Nicht immer wirken sich Eingriffe des Menschen in die Natur negativ aus. Auf Grund der jährlichen Überflutungen der Leine wurde Anfang der 70er-Jahre ein 1000 Hektar großes Hochwasserrückhaltebecken zwischen Einbeck und Northeim gebaut. Somit entstand ein Naturparadies, das zahllosen Tieren und Pflanzen eine Heimat bietet. Seit 2002 sind die Leinepolder Teil des EU-Vogelschutzgebietes V08 und somit ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Arten der Flora und Fauna!
Inmitten des Leinepolders liegt der sogenannte Kiebitzfleck. In knapp 300 Metern Tiefe liegt hier ein Salzstock des Perm-Zeitalters, aus dem salzhaltiges Wasser austritt.
Infos: www.naturerlebnis-leinepolder.de
TIPPS: Öffentliche Führungen im Leinepolder finden im Frühjahr und Herbst, während des Vogelzuges, statt. Weitere Führungen wie z. B. die Orchideenführung, mit dem Fahrrad den Leinepolder erkunden oder eine Poldersafari sowie weitere Infos unter www.naturscouts-leinetal.de. Besichtigungen des Stauwehrs Salzderhelden nach Voranmeldung möglich: Tel. +49 55 61 - 9 90 80.
7. Die Heldenburg
Die auf dem südlichen Sporn des steil abfallenden Muschelkalk-Höhenzugs stehende, aus hellem Kalkstein erbaute Heldenburg wurde 1321 erstmals erwähnt. Sie gehörte zuerst den Grafen von Dassel und diente dann den Welfenherzögen des Fürstentums Grubenhagen als Residenz (bis 1596). Bei einer Belagerung 1365 wurde hier erstmals auf niedersächsischem Boden eine „Bleibüchse“ (kl. Kanone) eingesetzt, die die Eroberung der Burg verhinderte. Die Burg kann besichtigt werden. Eine Hinweistafel gibt Aufschluss über ihre Geschichte. Das mehrstöckig aufragende Mauerwerk, der Pallas, die Einfassungsmauern der einschiffigen Burgkapelle und ein quadratischer Turmstumpf sind noch gut zu erkennen. Die Heldenburg gilt auch als Ursprungsort des Sachsenrosses, dem Wahrzeichen Niedersachsens.
TIPP: Über Infotafeln erfahrt ihr Interessantes zur Geschichte der Heldenburg.
8. Salzderhelden mit Saline
Im 12. Jahrhundert wurde laut einer Sage die Solequelle entdeckt; eine erste schriftliche Erwähnung ist auf 1332 datiert. So prägte die Salzgewinnung ca. 800 Jahre das Leben im Flecken Salzderhelden. 1757 wurden die 15 Siedehäuser aus dem Ort als einheitliche Salineanlage ,,Auf dem Flamke" neu aufgebaut und zu einer Salzgewerkschaft zusammengeführt. Bis ins 20. Jahrhundert war Salzderhelden mit seiner Saline eine Gewerbesiedlung. Ab 1852 nutzte man im badehaus die Sole auch für Bade- und Inhalationszwecke.
Nach Stillegung der Saline (1963) und Einstellung des Badebetriebes (1994) wurden alle Salineanlagen, bis auf den Bohrturm II, den Solebehälter und das Badehaus, abgebaut. 2009 wurde der Bohrturm II mit Hilfe von Fördergeldern und dem Einsatz vieler Ehrenamtlicher Mitglieder restauriert und Besichtigungen somit wieder ermöglicht. 2011 wurde die ,,Alte Saline" als Industriedenkmal wiedereröffnet. Im Sommer 2020 zerstörte ein Brand den Bohrturm II von 1884. Der Solebehälter von 1882 und das Solebadehaus blieben vom Brand verschont.
TIPP: Legt einen Halt am Bahnhof Salzderhelden ein. Im Bahnhofsgebäude befindet sich der Mitmach-Kiosk "zur molli". Ihr könnt euch mit Speisen und Getränken im Innenbereich oder auf der Terrasse für das Ende eurer Radtour stärken. Sollte an dem Tag ein Gleiskonzert stattfinden, könnt ihr der Live-Musik lauschen.